Oriens-Occidens verbindet Christen
verschiedener Kirchen aus Ost und West
Auslandseminar Israel 2018
Pilgerfahrt ins Heilige Land
Tabgha/See Gennesaret und Jerusalem (26. Okt. – 04. Nov. 2018)
9. Tag: Samstag, 3. November
Am letzten Ausflugstag unserer Pilgerreise besuchten wir mit Ain Karim
(=Weinbergquelle) den Geburtsort Johannes des Täufers, sowie den
Begegnungsort von Maria und Elisabeth. In der Heimsuchungskirche
bestaunten wir zunächst das große Altarbild der angekündigten
Verherrlichung Mariens sowie die kleineren Fresken, bevor wir dann
einen gemeinsamen Gottesdienst darin feiern durften. Auf der
gegenüberliegenden Seite des Tales liegt die Kirche des hl. Johannes
des Täufers, unter der sich auch seine Geburtsgrotte befindet, welche
wir uns ebenfalls nicht entgehen ließen. Nach der Weiterfahrt durch die
Wüste im Jordantal warfen wir vom Markt in Jericho einen Blick auf den
gegenüberliegenden Berg der Versuchung mit den übrigen Ruinen der
Dok Festung. Gleich dahinter beginnt die Wüste Juda, wo Jesus – wie
es in der Bibel heißt – nach 40 Tage dauernder Fastenzeit vom Satan in
Versuchung geführt wurde. Unweit vom Zentrum Jerichos, der Stadt, in
der einst Verbrecher und Verstoßene wohnten, in der aber gerade auch deshalb Jesus heilbringend wirkte, erinnert ein Maulbeerfeigenbaum an die Geschichte
des Zöllners Zachäus und ist Sinnbild dafür, dass Jesus gerade zu denen hinabsteigt, die in der Gesellschaft nichts mehr gelten.
Nachdem manche von uns bei der Ankunft an der traditionellen Taufstelle Jesu El Maqtas sichtlich erleichtert waren, dass sie ihr Jordanwasser bereits zu einem
früheren Zeitpunkt an seiner klaren Flussquelle entnommen hatten, ließen es sich andere dennoch nicht nehmen, wenn auch nicht das volle
Tauferneuerungsritual zu vollziehen, so zumindest ihre Zehen in das braune Jordanwasser zu halten. Glücklicherweise stand am Nachmittag ohnehin der
obligatorische Badegang im Toten Meer auf dem Programm, über dessen mineralischen Schlamm und hohen Salzgehalt sich der eine mehr, der andere
weniger begeistert zeigte. Was wäre an dieser Stelle noch anderes zu wünschen übrig geblieben, als ein authentisches Foto mitten in der Wüste? Selbst dies
ermöglichte uns Maroun zusammen mit Busfahrer Hanna noch bei der letzten Rückfahrt zum Paulushaus (und widerstand dabei der Versuchung, unsere 20
köpfige Reisegruppe nach diesen knapp zehn Tagen einfach in der Wüste stehen zu lassen, im Gegenteil:) Selbst in den ganz frühen Morgenstunden des 4.
Novembers, dem Tag unserer Heimreise, begleitete uns Maroun zum Flughafen von Tel Aviv und verabschiedete sich erst, als auch der letzte von uns für
seinen Heimflug sicher eingecheckt war und nichts mehr schief gehen konnte. Der flexiblen Zusammenarbeit und gegenseitigen Ergänzung von ihm und
Archimandrit Dr. Abraham Andreas Thiermeyer verdankten wir zehn bestens organisierte, überaus lehrreiche und in jeder Hinsicht intensive Tage im Heiligen
Land, deren schöne Erinnerungen den Teilnehmern noch lange im Gedächtnis bleiben werden. [Katharina Weber]