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Fronleichnam-Seminar 2018

„Kirchen und Klöster in und um Passau“ lautete das Thema vom 31. Mai bis zum 3. Juni 2018 in Passau
„Kirchen und Klöster in und um Passau“  lautete schlicht das Thema des Seminars, das vom 31. Mai bis zum 3. Juni 2018 in Passau im Bildungs  und Exerzitienhaus  „spectrum Kirche“ stattfand. Doch was sich  schließlich in eindrucksvoller Weise zeigte und sich wie ein roter Faden  durchzog, war die Tatsache, dass  jedes Kloster, jede Kirche durch all´  die Jahrhunderte nicht nur Schicksalsschläge und Zeiten des  Niedergangs erleben musste, manche Klostermauern scheinen  noch  heute eine Reihe von Geheimnissen zu bergen und lassen unentdeckte  Kostbarkeiten vermuten.   An erster Stelle zur Besichtigung lud natürlich  der Passauer Dom St. Stephanus ein – ein Meisterwerk barocker  Baukunst mit der größten Kirchenorgel der Welt. Ein hervorragender  kundiger Führer, Kunstreferent Herr Brunner,  erklärte  anschaulich die  einzelnen  Bauabschnitte und kunsthistorischen Details. Die gewaltige  Orgel mit ihren 17.974 Pfeifen überließ er dem Domorganisten, Herrn  Ruckdeschel, der seine Erläuterungen in einem wunderbaren  Orgelkonzert  gipfeln ließ.  Am Nachmittag stand das altehrwürdige  Kloster Niedernburg auf dem Programm, das schon im Nibelungenlied  Erwähnung fand.  Heute werden die Gebäude zumeist als Schulräume  genutzt, denn die letzten klösterlichen Bewohner, die Englischen  Fräulein, haben sich aus Altergründen 2013 zurückgezogen.   Ein Ausflug ins nahe gelegene Österreich stand am nächsten Morgen  an: Stift Reichersberg, seit vielen Jahrhunderten bewohnt und gepflegt  von Augustinerchorherren, grüßte schon von weitem.   Ein junger,  lebhafter Chorherr nahm selbst die Führung in die Hand und erzählte  eine Reihe erstaunlicher Geschichten. Hier wurde plötzlich sehr deutlich,  dass die Verwaltung gewaltiger Kostbarkeiten durchaus auch  wirtschaftlichen Aspekten genügen muss. Für die jeweiligen Orden ist es nicht nur Besitz, sondern  jeweils auch eine schwer zu tragende  Verantwortung. Ein weiteres Beispiel, wie wechselhaft die Geschichte  eines Klosters sein kann, zeigte die folgende Besichtigung des  ehemaligen Maristenklosters Fürstenzell am Nachmittag. Die  wunderbare Anlage war zum Teil an ein Pharma Unternehmen verkauft  worden – ein Umstand, der betroffen machte.  Ein ehemaliger  bedeutender, kostbarer Bibliothekssaal ist deshalb nicht mehr  zugänglich. Glücklicherweise gibt es eine Initiative in der kleinen, aber  entzückenden Ortschaft, das ganze Klosteranwesen zu erhalten und im  
Sinne der spirituellen Bestimmung wiederzubeleben. Altbürgermeister  Franz Lehner, der die Führung übernommen hatte, erklärte die Beweggründe und  berichtete engagiert von der stufenweise Renovierung. Die ehemalige Klosterkirche wird nun als Pfarrkirche genutzt, die frisch renovierte Portenkirche bietet  Raum für Lesungen, Kammerkonzerte und Liederabende, das ehemalige Teehaus des Klosters, ein schmucker Pavillonsaal, dient heute als  Trauungszimmer und für kleine Veranstaltungen – und vielleicht wird es ja auch gelingen, die verkauften Teile wieder zurück zu erhalten.   Weit mehr als die bloße Besichtigung von Kulturdenkmälern  blieb in Erinnerung und bot Anlass zu vielen Unterhaltungen und Diskussionen.  Am letzten  Abend schließlich bot sich noch die Gelegenheit, in Passau die „Nacht der Musik“ zu erleben. Viele unterschiedliche Musikstile, zahlreiche Gruppen aller  Altersstufen in den unterschiedlichsten Räumlichkeiten und im Freien belebten die Straßen Passaus.
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