Oriens-Occidens verbindet Christen
verschiedener Kirchen aus Ost und West
Ein Cello sucht eine neue Heimat
Tradition bedeutet Weitergehen und Weitergeben.
Darunter fällt auch die Weitergabe von Dingen, die einem selbst und auch anderen
Freude bereiten, wenn sie „zum Leben erweckt“ werden. Dazu zählen in jedem Fall
Musikinstrumente, die von ihren Spielern begleitet und geliebt werden.
So entschloss sich Oriens-Occidens-Mitglied Prof. Dieter Hamann, sein Cello, das er
selbst aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zum Klingen bringen kann,
weiterzureichen, damit diesem wieder Melodien entlockt werden. So wie für Ute und
Dieter Hamann der Gesang in der Liturgie, so ist auch das Instrument für sie immer ein
Mittel gewesen, in Kontakt zu treten. In diesem Sinne entschlossen sie sich, mit Hilfe
von Oriens-Occidens Ausschau zu halten nach einer neuen Begleitung für das Cello.
Angeregt wurde diese Unternehmung wie so oft durch den Präses und Geistlichen
Beirat von Oriens-Occidens e.V., Archimandrit Dr. Andreas-Abraham Thiermeyer.
Bereits nach kurzer Zeit fand sich durch die Vermittlung von Barbara Hertle eine würdige
Nachfolgerin in Gestalt von Kvitka Maria Okis, die mit ihrer Mutter vor dem Krieg in der
Ukraine in die Umgebung von Eichstätt geflohen war. Die 14-jährige Kvitka ist Schülerin
des Willibald-Gymnasiums in Eichstätt. Sie spielte bisher ein Cello der Schule und
dieses bereits erfolgreich in Orchestern und mit großer Begeisterung.
So kam nach einer Vermittlung durch Oriens-Occidens e.V. das Cello, das auf einen
Wert von fast 4000 € geschätzt wird, bei einer kleinen Feier in Eichstätt am 22. Juli 2023
in die Hände der neuen Besitzerin. Ute und Dieter Hamann reisten trotz gesundheitlicher
Handicaps eigens aus Bad Kreuznach an, um im Beisein von Archimandrit Dr. Andreas-
Abraham Thiermeyer und Frau Debora Bode die Weitergabe zu umrahmen. Hier
konnten alle Beteiligten erleben, wie Kvitkas Begeisterung sich sofort auf das Cello
übertrug, als sie es mit Sonaten von Boccherini und Bach zum Erklingen brachte. Das
Cello hat seine neue Begleiterin gefunden und Dieter Hamann ist glücklich, sein
Instrument in der Obhut einer würdigen Nachfolgerin zu sehen und zu hören.
Franz Hertle